Thomas Lang
ROBERT MUSIL LITERATUR MUSEUM > Corona beim Wort nehmen >> #klagenfurthältzusammen >> #musilmuseum#closedbutactive#literaturlounge#14 Thomas Lang
Der deutsche Schriftsteller Thomas Lang, Bachmannpreisträger des Jahres 2005 (Bild > Foto © Peter von Felbert), wird neuer Tutor des Klagenfurter Literaturkurses. Das erste Treffen mit seinen Kolleg*innen Annette Hug und Ludwig Laher fand, den Anti-Coronavirus-Massnahmen geschuldet , via SKYPE statt. Bei diesem Meeting musste dann auch gleich die Aussetzung der 24. Ausgabe des Literaturkurses besprochen werden. Wir werden die Genannten aber im Sommer des Jahres 2021 in Klagenfurt wiedersehen! Das gibt uns auch mehr als genug Zeit, den Autor Thomas Lang und seinen neuen Roman „Freinacht“ (Berlin Verlag, 2019) besser kennen zu lernen.
Was ist das Besondere an diesem Buch? „Von der Wirklichkeit ins Netz – vom Netz, heißt es dazu auf Langs Website: „Schreiben im Austausch mit einer Community – wie geht das vonstatten? Thomas Lang hat es ausprobiert. Unterstützt von Fridolin Schley und dem Literaturportal Bayern ist aus einer wahren Geschichte ein Netzroman geworden. Und aus dem Internetprojekt wurde schließlich Langs aktueller Roman `Freinacht´“: „Eine Feier in der Nacht auf den 1. Mai, ein Toter und vier junge Menschen, für die nichts mehr so ist, wie es vorher war. Aus einer wahren Hintergrundgeschichte entwickelt Thomas Lang einen hellsichtigen Gesellschaftsroman über Ziellosigkeit und Verantwortung, Schuld und Sühne.“
„Thomas Lang …hat seinem Roman ein reales Verbrechen zugrunde gelegt und daraus einen verstörend realistischen Gesellschaftsroman gebastelt …[Er] erinnert mit ‘Freinacht’ an das Humane, das bei allem noch Unversehrten da draußen eben nicht nur eine organische Hülle ist. Sondern die Chance bietet, sich selbst zu retten, so lange es noch geht.” (Tagesspiegel)
Ob denn die, ungewöhnlichen, Arbeitsumstände beim Verfassen des Romans „Freinacht“ für den Autor nicht gleichsam ein „Sprung ins kalte Wasser“ gewesen sei, wurde er von Nicolas Niehörster – im Interview für das Literaturportal Bayern – gefragt. Die Antwort von Thomas Lang war folgende: "Kaltes Wasser war es zur Hälfte. Schon seit Ende der neunziger Jahre habe ich mich an Netzliteratur ausprobiert. Angefangen habe ich zu der Zeit, als man dachte, dass Hypertext die große Innovation der Literatur sei. Man kann nicht-lineare Texte produzieren, in denen man dann mit Links springen kann und Varianten hat. Das habe ich alles miterlebt und ansatzweise mitgemacht. In der Hauptsache habe ich aber immer auf, besser gesagt, für Papier geschrieben."
Thomas Lang
Geboren 1967 in Nümbrecht (NRW), lebt in München. 2002 erschien der Roman „Than“, ausgezeichnet mit dem Bayerischen Staatsförderungspreis und dem Marburger Literaturpreis. 2005 erhielt Lang den Ingeborg-Bachmann-Preis für einen Auszug aus dem Roman „Am Seil“, der außerdem für den Preis der Leipziger Buchmesse 2006 nominiert wurde.
Tage der deutschsprachigen Literatur (TDDL) > Thomas Lang: Text „Am Seil“:
Als Stipendiat hielt er sich unter anderem in Kanada, Italien (Casa Baldi), den USA (Villa Aurora) und der Schweiz auf. Lang war auch Stipendiat des Klagenfurter Literaturkurses:
Neben dem fiktionalen Schreiben arbeitet Lang als freier Journalist, verfasst Essays und lehrt kreatives Schreiben. Zuletzt erschien sein Künstlerroman „Immer nach Hause“ über den jungen Hermann Hesse (2016).
Auf und für Papier zu schreiben, das war für den Schriftsteller Hermann Hesse noch alternativlos. In jener Lebensphase Hesses, der sich Thomas Lang in „Immer nach Hause“ widmet, ist die Figur „Ende zwanzig und bereits für sein Frühwerk berühmt, als er sich mit seiner Frau Mia Bernoulli in ein abgelegenes Dorf am Bodensee zurückzieht. Hier lassen sie sich ein Haus im Reformstil bauen, versuchen sich als Selbstversorger, gründen eine Familie. Doch Hesse ist unzufrieden: Literarisch will ihm kaum noch etwas gelingen, er sieht sich in einer Schaffenskrise. Thomas Lang erzählt von einer problematischen wie faszinierenden Lebensphase des Schriftstellers, der später mit dem Literaturnobelpreis zu Weltruhm gelangte und zum Liebling ganzer Lesergenerationen avancierte.“
„Thomas Lang versetzt sich hautnah in die Lebenssituation Hesses, der sich zwischen häuslicher Familienidylle und freiem Künstlerleben hin und her gerissen fühlt.“ (NDR Kultur)
Der renommierte Schauspieler Hanns Zischler hat den "Immer nach Hause“ für Hörbuch Hamburg eingelesen. Das Hörbuch kann unter dem folgenden Link heruntergeladen werden:
AUDIO-Beispiel:
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